Generelles

Die Zielsetzung

Das Ziel der Bildung in der DDR war die Ausbildung einer "sozialistischen Persönlichkeit" nach der marxistisch-leninistischen Idee und beruhte auf 3 Stützpfeilern:

1. die geistige Erziehung im Sinne des Sozialismus
2. eine Ausbildung in Theorie und deren praktischen Anwendung und
3. die körperliche Ertüchtigung.

Der Weg

Nach dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes erließ die Sowjetische Militäradministration in Deutschland mit ihrem Befehl Nr. 40 den Rahmen für die Schulbildung in der deutschen Sowjetzone. Dies geschah anfangs in der Altstruktur von Volksschule, Mittelschule und Gymnasium.
Privatschulen wurden abgeschafft und damit ein staatliches Bildungsmonopol geschaffen.

Bereits 1946 wurden die 3 Schulformen durch das 8jährige Einheitsschulsystem ersetzt. Im Rahmen des Entnazifizierungsprozesses wurden auch sehr viele Lehrer aus dem Schuldienst entlassen. Um die entstehenden Lücken zu schließen, wurden zirka 40.000 vor allem junge, reformbereite Menschen im Rahmen einer 3jährigen Ausbildung zu sogenannten Neulehrern geschult. Zur DDR-Gründung im Jahr 1949 waren bereits 2/3 aller Lehrerstellen mit Neulehrern besetzt.
Ab 1950 regelte das Schulpflichtgesetz die Rahmenbedingungen für die Schulbildung in der DDR.

1959 wurde eine Neugestaltung des Schulsystems durch die Einführung der 10-jährigen Polytechnischen Oberschule (POS) und der 2-jährigen erweiterten Oberschule (EOS) vorgenommen. Diese ersetzten von nun an die bisherigen Einheitsschulmodelle.

Ab 1965 wurden die Bildungs- und Erziehungvorgaben auf weitere Lebensabschnitte ausgedehnt. So war ab diesem Zeitpunkt das staatliche Bildungsprogramm von der Kinderkrippe über den Kindergarten zur Schule und späteren Ausbildung/Studium republikweit vereinheitlicht und auf die einzelnen Entwicklungsstufen des Kindes abgestimmt.

Ideologie in der Schule

Das komplette Bildungssystem der DDR war ja darauf ausgerichtet, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern vor allem DDR-treue Bürger heranzuziehen, welche stolz auf ihr Land und die sozialistischen Werte sind.
Gemäß der Losung: "Wer die Jugend hat, hat die Zukunft!" war die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) mit ihren Ideen in jeder Bildungseinrichtung vertreten. Ab der Schule waren auch die staatlichen Jugendorganisationen fester Bestandteil des Schülerlebens.

Die nachfolgenden Seiten in dieser Rubrik sollen Dir einen genaueren Einblick in die einzelnen Bildungsstufen und deren Zusammenwirken mir dem sozialistischen Staat geben.
Es wird dabei von den allgemein verbreiteten Konstellationen ausgegangen, was nicht heißt, dass in dem
ein oder anderen Spezialfall Abweichungen von der beschriebenen Situation möglich waren.