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Die Idee vom Sozialismus Marx-Engels-Lenin

Um zu verstehen, warum sich die DDR während ihrer Existenz so entwickelte, müssen wir uns kurz mit der ideologischen Grundlage der DDR beschäftigen.

Die DDR entstand in der politischen Idee des Sozialismus (leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Gemeinschaft her). Der Sozialismus als Vorstufe des Kommunismus bildet den Gegenpol zum Kapitalismus.
Die klassische Sozialismus-Theorie leitet sich aus folgenden, vereinfachten Grundsätzen ab:

  • Im Kapitalismus befinden sich die Produktionsmittel im Privateigentum einer Bevölkerungsminderheit (Kapitalisten). Dies und die Marktwirtschaft (Nachfrage bestimmt den Preis und die Firmenbesitzer produzieren aus Profitinteresse) führen zu einer Ausbeutung der Lohnarbeiter.
  • Das Gemeinwohl des Großteils der Bevölkerung wird im Kapitalismus nicht beachtet, sondern verstärkt die Machtinteressen der Kapitalisten vertreten. Diese steigende Macht in den Händen einzelner Menschen wird durch den Staat (auch in einer Demokratie) immer weniger kontrollierbar. Die Steigerungsform des Kapitalismus ist dann der Imperialismus, bei dem eine Ausweitung von politischen oder wirtschaftlichen Machtinteressen über das Ursprungsgebiet hinaus (z.B. Globalisierung) erfolgt. Lenin sah die weltweite Monopolbildung merktbeherrschender Firmen als letztes Stadium des Kapitalismus an.
  • Im Sozialismus sollen deshalb alle Produktionsmittel (Werkzeuge, Maschinen, Landmaschinen) verstaatlicht werden und Eigentum der gesamten Bevölkerung sein. Die Verteilung der produzierten Güter soll nicht nach den Gesetzmäßigkeiten des Marktes erfolgen, sondern durch eine zentralisierte Planung und Lenkung allen Einwohnern mit langfristig planbaren Preisen zur verfügung stehen.
    Dadurch soll im Sozialismus die Befreiung des Menschen von der Ausbeutung durch den Menschen realisiert werden.
  • Das große Ziel ist es, eine Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz und auch eine materielle Gleichheit herzustellen. Dadurch soll Geld überflüssig werden.
    Da in dieser Gesellschaft dann jeder Mensch genau die gleichen Rechte, Pflichten und Voraussetzungen besitzt, wird eine klassenlose Gesellschaft (Kommunismus) erreicht.

Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine Veränderung der Warenproduktion gegenüber dem Kapitalismus notwendig, sondern auch weitreichende Änderungen in allen Bereichen der Gesellschaft und derer Wertvorstellungen umzusetzen. So wurde das Feindbild des kapitalistischen Klassenfeind und der imperialistischen Gefahr für alle friedliebenden Völker geschaffen und durch die SED instrumentalisiert.

Gemäß der Lehre von Karl Marx wurde in der DDR eine "Diktatur des Proletariats" aufgebaut. Der Führungsanspruch in der DDR-Gesellschaft war also bei der Arbeiterklasse angesiedelt.
Als der Vertreter der Arbeiterinteressen sah sich die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) an, welche folgerichtig den politischen Führungsanspruch im Staat für sich verlangte und auch umsetzte.

Die Idee des Sozialismus wurde in der DDR auf den Grundlagen von Marx-Engels-Lenin und den Konzepten der 1930er Jahre realisiert. Eine ideele Weiterentwicklung bzw. Anpassung an die geänderten Voraussetzungen und das wirkliche Umfeld der DDR-Bevölkerung in den späteren Jahrzehnten fand nicht in dem erforderlichen Umfang statt. Sozialismus-Ideen, die nicht mit den Interessen der regierenden Politiker übereinstimmten, wurden unterdrückt oder gar als staatsfeindliche Hetze verfolgt.