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Urlaub + Reisen

Urlaub war auch in der DDR ein Zauberwort, welches jeder gern hörte. Allerdings waren die Urlaubsangebote in der DDR weit entfernt von den heutigen Möglichkeiten.

Haupturlaubszeit waren die Sommerferien, welche jedes Jahr republikweit den gesamten Juli und August ausfüllten. Besonders gefragt war dabei die Ostseeküste und die Mecklenburgische Seenplatte. Und in den 3 Wochen Winterferien im Februar waren es dann die Mittelgebirge (Harz, Thüringer Wald, Erzgebirge), welche unter dem Urlauberansturm fast zusammenbrachen.

Ostseestrand <- Ostseestrand

Spontane Auslandsreisen waren eigentlich nur in die CSSR (heute Tschechien und Slowakei) und zeitweise nach Polen möglich, da mit diesen Nachbarländern VISA-freier Reiseverkehr vereinbart war.
Auslandsreisen in kapitalistische Länder waren so gut wie unmöglich. Bei exotischen Fernreisen war mit entsprechend viel Glück eine Reise nach Kuba möglich. Ansonsten waren nur die sozialistischen Bruderstaaten für eine Auslands-Ferienreise angesagt.
Unangefochtene Platz Nummer 1 war die CSSR, gefolgt von Polen und der Sowjetunion. Dicht darauf kamen dann Ungarn, welches besonders mit der Balaton-Region lockte, sowie Bulgarien und Rumänien, bei denen besonders die Urlaubsorte an der Schwarzmeerküste beliebt waren.

Hotelzimmer -> Hotel

Für Kinder wurden republikweit Ferienlager angeboten, in denen die Kinder dann 2 Wochen betreut ausspannen und auf Entdeckungsreise gehen konnten.
Bei Familien war ein Urlaub im FDGB-Heim sehr beliebt, da dieser sehr günstig war. Dieser Urlaub wurde vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB), der Gewerkschaft der DDR, organisiert und subventioniert. Besonders hohe Chancen auf einen solchen Urlaubsplatz hatten Menschen, die sich gesellschaftlich stark engagierten, besondere Arbeitsleistungen vorweisen konnten oder einfach gute Beziehungen hatten. FDGB-Urlaub könnte man heute am Besten mit Cluburlaub vergleichen: festgelegte Essenszeiten (zum Teil mit genauen Essenplänen, wann wer wie lange im Essenssaal sein durfte) und organisierte Freizeitgestaltung.

FDGB-Heim <- FDGB Heim "Kaluga"

Privater Individual-Urlaub außerhalb der eigenen Verwandschaft war schon deutlich schwerer zu organisieren und kostete auch mehr. Wer keine Beziehungen hatte, geriet hier schnell ins Hintertreffen.
Selbst der immer beliebtere Camping-Urlaub (meist im Zelt, seltener im Camping-Wagen) musste mindestens ein halbes Jahr im Voraus geplant und gebucht werden. Besonders die sanitären Anlagen auf den Campingplätzen waren bis Ende der 1970er Jahre eine Katastrophe. Dafür konnte man dann als Familie mit ca. 150 Mark einen kompletten Urlaub auf dem Campingplatz verbringen.

Mittags am Camping-Kiosk -> Campingkiosk

Weil es immer wieder auftaucht, nun also auch hier ein paar Worte zur Frei-Körper-Kultur (FKK) der DDR:
An der Ostseeküste und den Binnen-Seen gab es den berühmten FKK-Bereich . Hier war die textile Badebekleidung verpöhnt und nackte Tatsachen gefragt. Ganz natürlich ging es Adam und Eva gleich ins Wasser, man bräunte seine Haut streifenfrei oder spielte Volleyball oder Federball. Sogar ganze FKK-Zeltplätze gab es. Aber auch außerhalb der ausgewiesenen FKK-Bereiche störte sich kaum jemand daran, wenn man sich nackt sonnte oder badete. FKK war in der DDR eine Selbstverständlichkeit.

FKK-Strand<- FKK-Strand

Für viele war Urlaub aber auch einfach die Zeit, in der man sich intensiv um seinen Garten kümmern konnte. Viele Gartenhäuschen oder Datschen waren soweit ausgebaut, dass man dort auch übernachten konnte.